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ORF-Hauptabteilungsleiter
gegen "Desavouierung" der Geschäftsführung
Utl.: Wehren sich gegen "unqualifizierte Angriffe" und "Zurufe aus der Politik" - Brief an Stiftungsräte =
Wien (APA) - "Gegen Zurufe aus der Politik, die darauf abzielen, die Mitglieder der Geschäftsführung kontinuierlich zu desavouieren", setzen sich die Hauptabteilungsleiter des ORF-Fernsehens in einem Brief an die ORF-Stiftungsräte zur Wehr. Erstunterzeichner ist TV-Chefredakteur Karl Amon, der in den Medien immer wieder als "Favorit" von Bundeskanzler Werner Faymann (S) für eine eventuelle Neubesetzung des ORF-Generaldirektorpostens gehandelt wurde.
Die insgesamt zwölf Hauptabteilungsleiter wehren sich mit ihrem Schreiben gegen "unqualifizierte Angriffe - von welcher Seite auch immer - die ausschließlich geeignet sind, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verunsichern und das Ansehen des ORF zu beschädigen". Hinter mancher Kritik vermuten die ORF-Führungskräfte "parteipolitische und wirtschaftliche Interessen". Sie appellieren daher an die Stiftungsräte, "die Diskussion um den ORF zu jener Sachlichkeit zurückzuführen, die der Bedeutung dieses Unternehmens für Österreich angemessen ist", heißt es in dem Brief, der mit Freitag 13. März datiert ist und der APA vorliegt.
Von "einer zeitgemäßen Medienpolitik erwarten wir die Schaffung von Rahmenbedingungen für einen starken und unabhängigen ORF" - die Stiftungsräte seien aufgefordert, an dieser Medienpolitik mitzuwirken. Dabei gelte es, drei Probleme zu bedenken, denen der ORF ausgesetzt ist. So weisen die Hauptabteilungsleiter etwa auf die Refundierung der Gebührenbefreiung hin, die dem ORF von der Politik seit dem Jahr 2000 vorenthalten werde. Ein weiteres Manko sei, dass "in der öffentlichen Wahrnehmung der ORF zwar die Gebühren kassiert" - tatsächlich aber ein Drittel davon an Bund und Länder fließe. Im Vorjahr waren das allein 177 Millionen Euro.
Problematisch finden die ORF-Manager auch die "Werbefenster der deutschen Kommerzsender", die im Vorjahr 248 Millionen Euro aus Österreich abgezogen haben - und das "fast zur Gänze ohne Wertschöpfung in Österreich". "Diese Summe entspricht dem Gegenwert von 165 eigenproduzierten Fernsehfilmen oder 500 Folgen einer eigenproduzierten Serie."
Die ORF-Hauptabteilungsleiter präsentierten sich in dieser Causa in ungewohnter Einigkeit. Neben Amon haben auch Gisela Hopfmüller-Hlavac, Hans Huber, Martin Traxl, Edgar Böhm, Heinrich Mis, Andrea Bogad-Radatz, Gerhard Klein, Johannes Fischer, Erich Feichtenschlager, Wolfgang Höfer und Herbert Hayduck den Brief unterschrieben.
(Schluss) jus/wm/cts
Utl.: Wehren sich gegen "unqualifizierte Angriffe" und "Zurufe aus der Politik" - Brief an Stiftungsräte =
Wien (APA) - "Gegen Zurufe aus der Politik, die darauf abzielen, die Mitglieder der Geschäftsführung kontinuierlich zu desavouieren", setzen sich die Hauptabteilungsleiter des ORF-Fernsehens in einem Brief an die ORF-Stiftungsräte zur Wehr. Erstunterzeichner ist TV-Chefredakteur Karl Amon, der in den Medien immer wieder als "Favorit" von Bundeskanzler Werner Faymann (S) für eine eventuelle Neubesetzung des ORF-Generaldirektorpostens gehandelt wurde.
Die insgesamt zwölf Hauptabteilungsleiter wehren sich mit ihrem Schreiben gegen "unqualifizierte Angriffe - von welcher Seite auch immer - die ausschließlich geeignet sind, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verunsichern und das Ansehen des ORF zu beschädigen". Hinter mancher Kritik vermuten die ORF-Führungskräfte "parteipolitische und wirtschaftliche Interessen". Sie appellieren daher an die Stiftungsräte, "die Diskussion um den ORF zu jener Sachlichkeit zurückzuführen, die der Bedeutung dieses Unternehmens für Österreich angemessen ist", heißt es in dem Brief, der mit Freitag 13. März datiert ist und der APA vorliegt.
Von "einer zeitgemäßen Medienpolitik erwarten wir die Schaffung von Rahmenbedingungen für einen starken und unabhängigen ORF" - die Stiftungsräte seien aufgefordert, an dieser Medienpolitik mitzuwirken. Dabei gelte es, drei Probleme zu bedenken, denen der ORF ausgesetzt ist. So weisen die Hauptabteilungsleiter etwa auf die Refundierung der Gebührenbefreiung hin, die dem ORF von der Politik seit dem Jahr 2000 vorenthalten werde. Ein weiteres Manko sei, dass "in der öffentlichen Wahrnehmung der ORF zwar die Gebühren kassiert" - tatsächlich aber ein Drittel davon an Bund und Länder fließe. Im Vorjahr waren das allein 177 Millionen Euro.
Problematisch finden die ORF-Manager auch die "Werbefenster der deutschen Kommerzsender", die im Vorjahr 248 Millionen Euro aus Österreich abgezogen haben - und das "fast zur Gänze ohne Wertschöpfung in Österreich". "Diese Summe entspricht dem Gegenwert von 165 eigenproduzierten Fernsehfilmen oder 500 Folgen einer eigenproduzierten Serie."
Die ORF-Hauptabteilungsleiter präsentierten sich in dieser Causa in ungewohnter Einigkeit. Neben Amon haben auch Gisela Hopfmüller-Hlavac, Hans Huber, Martin Traxl, Edgar Böhm, Heinrich Mis, Andrea Bogad-Radatz, Gerhard Klein, Johannes Fischer, Erich Feichtenschlager, Wolfgang Höfer und Herbert Hayduck den Brief unterschrieben.
(Schluss) jus/wm/cts